Daniel Bensaïd

Was ist Trotzkismus?

Der Begriff »Trotzkismus« entstand zunächst als Schmähwort für eine angebliche Abweichung vom »Leninismus« in der Sowjetunion und der Kommunisten Internationale. Der Kampf der Linken Opposition unter Trotzkis Führung gegen die Bürokratisierung der Sowjetunion und gegen die falsche Politik der Kommunistischen Parteien gegenüber dem aufkommenden Faschismus führte 1938 zur Gründung einer neuen Internationale, der IV. Internationale. In Analogie zum Ersten Weltkrieg erwartete man, dass es im Gefolge des Zweiten Weltkriegs zu revolutionären Massenauf-ständen kommen würde. Aber die Geschichte nahm einen unvorhergesehenen Verlauf, weshalb es in der trotzkistischen Bewegung zu Spaltungen und Umgruppierungen kam.

Daniel Bensaid, Hochschullehrer und langjähriger politischer Aktivist, gibt hier eine leicht lesbare Einführung in Trotzkis Ideen und Tätigkeit und schildert die Entwicklung der wichtigsten trotzkistischen Strömungen seit dem Zweiten Weltkrieg bis zur globalisierungskritischen Bewegung von Seattle und Genua auf dem Hintergrund der welthistorischen Umbrüche, vom Kalten Krieg über den Zusammenbruch des Ostblocks bis zum Ende »Zeitalters der Extreme«.

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